March 25, 2018

Mieter_innen schlagen BERLIN ASPIRE in die Flucht – AKELIUS lauert schon
Tenants fight off BERLIN ASPIRE – New threats through AKELIUS

Berlin Aspire hat sich am Widerstand der Mieter_innen der Reichenberger 114 die Finger verbrannt – doch denen droht bereits neues Ungemach.

Der Plan von Berlin Aspire, das Mietshaus Reichenberger 114 in Eigentumswohnungen umzuwandeln und die Mieter_innen zu vertreiben, ist nicht aufgegangen. Jetzt hat Aspire die Notbremse gezogen und das Haus zum 1.1.2018 an den schwedischen Immobiliengiganten Akelius verkauft. Laut eigner Webseite besitzt Akelius 50.000 Wohnungen in sechs Ländern, ihr Wert beläuft sich auf gigantische 6,3 Milliarden Euro.
Widerstand in der Okerstraße 3

Beim Kauf hat Akelius das sog. Share-Deal Verfahren genutzt – ein Trick, um Steuern zu sparen und das Vorkaufsrecht der Mieter_innen zu umschiffen. Das ist ein politischer Skandal, weil das Haus im Milieuschutzgebiet liegt und 1990-1995 mit öffentlichen Geldern saniert wurde.

Bei Share-Deals kauft eine Immobilienfirma nicht direkt Wohnungen oder Häuser, sondern nur Anteile an einer Firma, der diese gehören. Sie erwirbt maximal 94,9 Prozent des Objekts und muss keine Grunderwerbsteuer zahlen. So erwarb Akelius die Mehrheit an der „Reichenberger Straße 114 Residential Grundstücks GmbH & Co. KG“ von Berlin Aspire. Schätzungen zufolge entgehen allein Berlin durch solche Tricks 100 Millionen Euro im Jahr.

Akelius Geschäftsmodell basiert auf koninuierlichen Mieterhöhungen, wobei vor allem (forcierte) Mieter_innenwechsel große Sprünge erlauben. Wohin die Reise geht, zeigt folgendes Beispiel im Mietshaus gegenüber: In der Reichenberger Straße 72A vermietet Akelius eine dunkle Erdgeschosswohnung von 28 ㎡ für sage und schreibe 850 €. Bewerben könnt ihr euch bei Sandy Ecke: sandy.ecke@akelius.de

Akelius ist übrigens nicht in der noblen Friedrichstraße ansässig, sondern direkt in Kreuzberg: Erkelenzdamm 11-13, 10999 Berlin.

Die Mieter_innen der Reichenberger 114 hat der Sieg über Berlin Aspire weiter ermutigt. Dra åt helvete, Akelius. Unser Kampf geht weiter!

28 ㎡ und Blick auf die Mülltonnen für 850 €