Mit diesen erfolgreichen Kämpfen schufen die Bewohner*innen die Voraussetzungen dafür, dass das Haus bis heute Anlaufstelle und Zufluchtsort ist für Menschen, die aus verschiedensten Gründen struktureller Diskriminierung ausgesetzt sind, insbesondere für Menschen, die kein Dach über dem Kopf haben und / oder aus anderen Ländern hierher geflüchtet sind. Viele der Bewohner*innen sind in der FLINT*-Szene verwurzelt. Diesen Freiraum wollen wir erhalten für unkonventionelle, basisdemokratische, selbstorganisierte Lebensformen.
Artur Brauner verkaufte das Haus 2010 an die Firma TuAr. Diese verkaufte 2011 weiter an Akershus, einem Teil von Henrik Ulvens Immobilenkonsortium. Doch auch für Ulven waren die Mieter*innen der Reiche 114 zu gut organisiert. Um weiteren Stress zu vermeiden, verkaufte er 2014 an Berlin Aspire.Doch auch die bissen sich die Zähne an den renitenten Mieter*innen aus und verkauften 2018 an Akelius – für Berlin Aspire allerdings zu spät: Eine umfangreiche Recherche deckte die Betrügereien von Berlin Aspire auf und läutete das Ende des Unternehmens ein.
Seit 2010 waren es also vier Verkäufe – und dabei eine rein spekulative Preissteigerung um etwa 500 Prozent. Nichts wurde in das Haus investiert. Oft mussten Mieter*innen vor Gericht ziehen, damit die Besitzer*innen auch nur die notwendigsten Reparaturen durchführten.
Wir Bewohner*innen wehrten und wehren uns auf allen Ebenen: Mit vielfältigen Mitteln leisten wir Widerstand dagegen, dass die Besitzer ihr Kommerz- und Profit-Konzept reibungslos durchziehen. Im Haus, auf der Straße, im Büro der Besitzer*innen, vor Gericht und an vielen anderen Orten.
Unser Ziel: Selbstorganisierung und freie Entfaltung für alle Menschen - unabhängig von ihrer Finanzstärke - anstatt Kommerzialisierung der öffentlichen und privaten Räume.
Unterstützt uns! Kommt zur Kundgebung am Samstag, 27. Februar, ab 14 Uhr vor der Reichenberger Str. 114!
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