August 31, 2014

Redebeitrag des Café Reiche zur Aufwertung | Today's speech by Café Reiche on gentrification

Gut besucht schon am Nachmittag (Fotos: GEKKO Reichenberger Kiez)
Wir dokumentieren hier den Redebeitrag des Café Reiche auf dem heutigen 6. Reichenberger Straßenfest:

"Seit Jahren beobachten wir im Reichekiez eine rasante Aufwertung. Hier, wo Jahrzehnte kaum jemand leben wollte, entstehen Luxusbauten wie das CarLoft und werden massenhaft Mietwohnungen in Eigentumswohnungen umgewandelt. Das alles geht einher mit der Verdrängung langjähriger Mieter_innen, die schon hier gewohnt haben, als der Kiez für vermögende Leute noch unattraktiv war. Die Menschen, die jetzt aus unserem Kiez rausgedrängt werden, haben den Kiez über Jahre gestaltet und eine solidarische Nachbarschaft gepflegt. Jetzt sollen sie raus und finden bezahlbaren Wohnraum nur noch am Stadtrand. Wir finden das Scheiße und organisieren uns dagegen, weil es unsere Freund_innen, Nachbar_innen und wir selbst sind, die Platz machen sollen für die neuen wohlhabenden Käufer_innen und Mieter_innen. Welche Dimensionen das ganz hat, zeigen folgende Zahlen: In Friedrichshain-Kreuzberg wurden im letzten Jahr 1563 Mietwohnungen in Eigentumswohnungen umgewandelt und mit knapp 3.200 Immobilienverkäufe etwa 1,5 Milliarden Euro über den Tisch geschoben. Aktuell trifft es die Reiche 114, die von Berlin Aspire Real Estate in Eigentumswohnungen umgewandelt werden soll.

Der Infostand der Reiche 114
Der Ausverkauf der Stadt und die Zerstörung unserer Lebensräume muss endlich gestoppt werden. Wir haben an den Ständen der Café Reiche und der Reiche 114 zahlreiches Infomaterial ausliegen. Lasst uns miteinander ins Gespräch kommen und gegenseitig unterstützen. Aktionen, die anstehen, sind unter anderen: eine große Mieter_innen-Demo am Samstag, dem 6. September, gegen Verdrängung und Umwandlung, Treffpunkt 15:00 Mehringdamm/Blücherstraße. Oder der kollektive Besuch des Berliner Abgedordentenhauses am Mittwoch, dem 10. September, 14.00 Uhr, Raum 311 – Bernhard-Letterhaus-Saal. In dieser Sitzung soll darüber debattiert werden, ob Berlin eine Umwandlungsverordnung braucht oder nicht. Wir sagen: Ja! Die brauchen wir schon lange und jetzt erst recht!

Und wem das alles viel zu langsam geht oder wer mal seinen ganzen Frust rauslassen will, kann an unseren Ständen auch zum Dosenwerfen kommen und Taekker, Berlin Aspire, Akelius und Salaground mal richtig vom Tisch fegen. Und weil es legal ist, Mietwohnungen als Eigentumswohnungen zum Verkauf anzubieten, auch wenn sie noch gar nicht umgewandelt wurden, zerschlagen und verkloppen wir mal eben auch symbolisch die ganzen Immobilienfirmen, die uns das Leben schwer machen. Der Einsatz ist niedrig: von faulen Eiern über Farbbetel und Pflastersteinen nehmen wir auch falsches und echtes Bares. Das echte Bare werden wir an die Repressionsopfer der Zwangsräumung in der Reiche 73 vom 27. März diesen Jahres weiterreichen. Hauseigentümer, CDU-Politiker und Burschenschaftler Brenning hat die Solidarität der Nachbar_innen mit massiver Polizeigewalt beantwortet. Nach der Räumung wurden 10% der Unterstützer_innen festgenommen und noch Wochen später zog die Polizei mit Hilfe von Videoauswertungen Unterstützer_innen aus der U-Bahn und verpasste ihnen eine Anzeige. Die Polizei, die 9 Tage unseren Kiez belagert hat um die besetzte Schule zu räumen, ist hier nicht willkommen! Dagegen betonen wir ausdrücklich: Refugees welcome!"

August 26, 2014

6. Reichenberger Kiezfest | 6th Reichenberger neighborhood festival

 Seid herzlich eingeladen zum 6. Reichenberger Kiezfest: 
"Gegen Verdrängung und Aufwertung! - You can't evict a movement!"
 
We invite friends, neighbours and fellow activists to our 6th Reichenberger neighborhood festival:
"Against gentrification and expulsion! - You can't evict a movement!" 

Wann? Samstag, 30. August, 15-22 h

Wo? Reichenberger Straße, zwischen Ohlauer und Lausitzer Straße

Organisiert von: Reiche 114, Meuterei, Stadtteilladen Lausitzer Strasse und vielen Anwohner_innen und Initiativen.

Neben dem Bühnenprogramm mit Live-Musik und Redebeiträgen gibt es Infostände, unterschiedliche Soliaktionen (Kulinarisches, Fahrradversteigerung etc.), deren Erlös u.a den Flüchtlingen in Berlin zu Gute kommen wird.

Every year we celebrate and demonstrate the multicultural and social vitality of our community with our Neighborhood Festival. In addition to the stage show with live music and speeches, there will be information booths, films and solidarity actions (communal kitchen, bike auction, etc.) whose revenues will go to Berlin refugees.
 

Live-Musikprogramm:  

Deaf Kat Night [DKN] (Gebärdensprache Musikperformance)

Adirjam (Kurdish Queer Cosmop Art Rock)

Babsi Tollwut (Rap)

Twichblades (Punk rock)

Betonpiraten (Can son Punk)

& der Rattenchor


NEU sind dieses Jahr die Filmbeiträge im Kino der Regenbogenfabrik:

16 Uhr
La Última Calle - Die letzte Straße
Ein Film von Rasmus Sievers und Marina Monsonís. Eine Produktion der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF. Span./ Katalan. mit dt. Untertiteln.

18 Uhr
Mietrebellen - Widerstand gegen den Ausverkauf der Stadt
Ein Dokumentarfilm von Gertrud Schulte Westenberg und Matthias Coers.

Wir danken allen Helfer_innen, Unterstützer_innen und Spender_innen, die das Fest möglich machen.


August 24, 2014

BERLIN ASPIRE erhält Abfuhr von Siebdruckereien | BERLIN ASPIRE rebuffed by screen print shops

We are happy to hear that BERLIN ASPIRE got rebuffed by four solidary Berlin screen print shops.

BERLIN ASPIRE hat offenbar begriffen, dass Imagepflege Not tut. Jedenfalls hatte diese bei einer Siebdruckerei T-Shirts mit dem Aufdruck "Berlin Aspire" bestellt. Doch auch das ging in die Hose. Denn eine aufmerksame Mitarbeiterin klärte ihren Chef darüber auf, was BERLIN ASPIRE so auf dem Wohnungsmarkt treibt. Der zeigte sich solidarisch mit den Mieter_innen und erteilte BERLIN ASPIRE eine schroffe Abfuhr. Danke dafür aus der Reiche 114!

Weil drei weitere Siebdruckereien gewarnt sind, empfehlen wir BERLIN ASPIRE folgendes DIY Tutorial. Siebdruck ist gar nicht so schwer, nur am Aufdruck müsst ihr noch ordentlich feilen...



August 10, 2014

Bundestagsabgeordnete stellt Anfrage an BERLIN ASPIRE | German MP poses request to BERLIN ASPIRE

Die Bundestagsabgeordnete Halina Wawzyniak hat eine Anfrage an BERLIN ASPIRE gestellt, welche genauen Pläne diese derzeit mit unserem Mietshaus verfolgt. Wir sind gespannt auf die Antwort und hoffen zugleich, dass ihr Engagment kein Strohfeuer ist, sondern die Politik endlich gegen den Ausverkauf Berlins zu handeln beginnt. Die aktuelle Situation und die Haltung der Parteien fasst die Berliner Zeitung hier zusammen: Mietverein will Umwandlung stoppen. Mietwohnungen werden zu Eigentumswohnungen  

Member of the German Parliament Halina Wawzyniak has made ​​a request to BERLIN ASPIRE asking for the specific plans they are currently pursuing with our tenement building. We are looking forward for their response and demand politics to take action against the sellout of Berlin.
 




August 6, 2014

Demonstration 6.9., 15 h: "Wohnraum ist keine Ware!" | Rally on Sep 6, 3 pm: "Housing is no Commodity!"

Kommt alle! Demonstration Sonnabend, 6. September, 15 h: "Wohnraum ist keine Ware!"
Start: Mehringdamm/Blücherstrase

Join in, everybody! Demonstration Saturday, September 6, 3 pm: "Housing is a Right, Not a Commodity!
Starts: Mehringdamm/Blücherstrase. 

We will show solidarity at several endangered houses and protest at the investors' headquarters.

NO DEPLACEMENT OF LOW INCOME RESIDENTS !   
STOP CONDO CONVERSION NOW  ! !
BERLIN ASPIRE AND ALIKE: F*** OFF ! ! !



August 5, 2014

Solidaritätsgraffiti gegen BERLIN ASPIRE | Solidarity graffiti against BERLIN ASPIRE

Wer im Kiez lebt, wird gesehen haben, dass die Fassade der Reichenberger Strasse 114 immer wieder mit Graffiti in Solidarität mit den Mieter_innen versehen wird. Klar, weil BERLIN ASPIRE die Wohnungen teuer verkaufen will, stört sie das. BERLIN ASPIRE hat daher die Hausverwaltung BEARM beauftragt, alle Soli-Graffiti postwendend zu entfernen.

Damit sich alle ein Bild machen können, dokumentieren wir hier einige Eindrücke. Das gilt insbesondere für die Kaufinteressent_innen im In- und Ausland, denen die Wahrheit über die Widerstände der Mieter_innen vorenthalten werden soll.

Anyone in the neighborhood has probably noticed that the facade of Reichenberger Strasse 114 is often improved with graffiti in solidarity with the tenants. As BERLIN ASPIRE wants to sell the tenents' homes at maximum prize they need a conflict-free image. That is why they have instructed their property management BEARM to immediately remove all new solidarity graffiti.

So that everyone can take a look, we have documented some impressions here. This might be particularly interesting for prospective buyers here and abroad. Be aware, BERLIN ASPIRE withholds the truth from you about the tenants resistance.




True: White on black never really worked
Reiche 114 monster will get you, Aspire!
We will all stay!
Top 4 of the bad gus
This is our home! Don't you get it???!!
Aspire, piss off! Warning: Don't buy here!

Well, everyone gets that, right?





August 4, 2014

Niederlage für BERLIN ASPIRE: Baustopp in der Sonnenburger 55 // Defeat for BERLIN ASPIRE: construction stop in Sonnenburger 55

Mit Freude haben wir vom einstweiligen Baustopp in der Sonnenburger Strasse 55 erfahren.

Wir Mieter_innen der Reichenberger 114 gratulieren unseren Freund_innen in der Sonnenburger 55 herzlich zu diesem Erfolg. BERLIN ASPIRE kapier's endlich: Hände weg von unseren Häusern! Ihr macht mit unseren Wohnungen kein schnelles Geld!! Wir wehren uns!!! 


It is with joy that we learned of a decreed construction stop in Sonnenburger Strasse 55.

We, tenents from the Reichenberger 114, congratulate our friends in
Sonnenburger 55Don't you get it, BERLIN ASPIRE? Hands off our homes! You won't make fast money here!! We will stay!!!