December 8, 2014

Update Heizungsausfall: Erklärung Reiche 114 | Update Heating outage: Press release Reichenberger 114

"Am 9. Tag des Ausfalls der Heizung und des Warmwassers wurde nun endlich der kaputte Brenner repariert oder vielleicht sogar ausgetauscht. Aber nicht für alle Mieter_innen hat sich dadurch die Situation sofort befriedigend geklärt, denn noch immer bleiben bei einigen die Heizkörper kalt oder lauwarm und am Wochenende ist wiederholt das Warmwasser ausgefallen.

Klar, es kann sein, dass es noch ein wenig Zeit braucht, bis die Heizungsanlage wieder richtig funktioniert. Aber es kann auch sein, dass Berlin Aspire und BEARM weiterhin kein Interesse an einer funktionierenden Heizungsanlage in dem Haus haben. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob alle Mieter_innen ihre Heizkörper dauerhaft ausreichend warm bekommen und ob wir duschen können, wenn uns danach ist und wir Zeit dafür haben oder ob wir duschen müssen, wenn gerade das Wasser warm ist.

Aber was auf jeden Fall klar ist: wir halten zusammen und informieren und unterstützen uns gegenseitig, wo wir nur können. Und allen, die uns von Außen geholfen haben, indem sie uns Radiatoren zur Verfügung gestellt haben, uns in ihren Bädern baden und duschen ließen oder uns beraten haben: 1000 Dank! Ihr seid großartig! Mit eurer Hilfe kämpft es sich viel leichter!

Sollen sich doch die von Berlin Aspire und BEARM warme Socken anziehen, denn sie bekommen mit Sicherheit kalte Füße, wenn sie ihren Anleger_innen nicht die versprochene Rendite auszahlen können, denn uns bekommen sie hier nicht raus!"

Frieren lassen mit Methode? Solidarische Grüße aus dem "Bibberhaus" Reichenberger 114 nach Mariendorf

December 5, 2014

Heizungsausfall Tag # 8: Erklärung Reiche 114 | Heating outage day # 8: Press release Reichenberger 114

"Heute ist Tag 8 im Totalausfall der Heizung und Warmwasserversorgung im gesamten Komplex Reichenberger Str. 114. Nach wie vor werden wir hingehalten. Eigentlich sollte heute repariert werden, aber welch Wunder: es gab "technische Probleme".
Dabei ist seit der letzten Wartung der Heizungsanlage im Februar 2014 bekannt, dass der Brenner defekt ist und erneuert werden muss! Und es ist genauso lange bekannt, dass mit dem Brenner auch die Kesseltür erneuert werden muss, da sie eine Einheit bilden! Wir haben nur noch 8 Grad in den Wohnungen und stellen uns drauf ein, dass auch morgen wieder irgendwas einer fachgerechten und dauerhaften Reparatur im Wege stehen wird.
Aber was diese Situation auch gezeigt hat: Wir bekommen viel Solidarität. Bereits in den ersten 24 Stunden nach unserem Hilferuf wurden uns 13 Radiatoren und Heizlüfter zur Verfügung gestellt und teilweise sogar vorbeigebracht. Viele der Radiatoren, die nun bei uns stehen, haben schon schlimme Geschichten hinter sich und kommen nicht das erste Mal im Widerstand gegen aggressive Entmietung zum Einsatz. So standen sie schon in einem der verschenkten GSW 23 Häuser, in der Schlesischen 25 oder in der Gräfestraße. Selbst von Menschen die trotz solidarischer Unterstützung durch Aktivist_innen und Nachbar_innen im Auftrag ihrer Wohnungseigentümer von der Polizei brutal zwangsgeräumt wurden, wurde uns ein Radiator vorbeigebracht. Und nach und nach lernen wir nun auch die Bäder unsere Nachbar_innen kennen. Denn duschen und baden gehen wir nun gegenüber, nebenan oder um die Ecke.
Herzlichen Dank an alle!"



Der alarmierende Wartungsbericht vom Februar 2014: 
"Brenner defekt und kann nur erneuert werden"

Hier noch der ursprüngliche Hilferuf der Reiche 114 auf dem Blog der Wilden Weser.

December 4, 2014

BERLIN ASPIRE & BEARM: Kaltes Entmieten? | BERLIN ASPIRE & BEARM: systematic cold exposure?

In der Reichenberger Str. 114 müssen Familien und Wohngemeinschaften seit Freitag, 28.11., ohne Heizung und Warmwasser auskommen - bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt!Der Hauseigentümer BERLIN ASPIRE hatte sich zuvor geweigert, einen seit 9 Monaten bekannten Schaden an der Hausheizung zu reparieren.

Es liegt nahe, hinter der Tatenlosigkeit System zu vermuten: "Es geht um das 'kalte Entmieten'", schreibt die Stadtteilinitiative Cafe Reiche, "denn schliesslich werden die Altbau-Mietwohnungen bereits seit Monaten als luxussanierte Eigentumswohnungen im Netz angeboten."

Erst auf Ankündigung einer einstweiligen Verfügung hat die BEARM-"Hausverwaltung" postwendend ihre Leute vorbeigeschickt, um den Mieter_innen anzukündigen, dass am morgigen Donnerstag mit der Reparatur begonnen wird.

Offensichtlich wollen BERLIN ASPIRE und BEARM finanziellen Schaden abwenden und nicht zu viel schlechte Presse riskieren. Wir sind gespannt...

Since last Friday, all inhabitants - among them small children - of Reichenberger Strasse 114 are left without heating and hot water - at temperatures far below zero degrees. The house's owner BERLIN ASPIRE had previously refused to repair a damage of the heating that was known for 9 months. It's very likely that this inaction is systematic and aims to intimidate the tenents.

Only on a warning of a preliminary injunction, BEARM property management immediately sent their people to announce that the repair will start tomorrow. Obviously, BERLIN ASPIRE and BEARM want to avert financial damage and not risk too much bad press.



November 6, 2014

Solidaritätsgraffiti gegen BERLIN ASPIRE Teil II | Solidarity graffiti against BERLIN ASPIRE Part II

Unsere Nachbar_innen werden gesehen haben, dass die Fassade der Reichenberger Strasse 114 immer wieder mit Graffiti in Solidarität mit deren Bewohner_innen versehen wird. Klar, weil BERLIN ASPIRE die Wohnungen teuer verkaufen will, stört sie das. BERLIN ASPIRE hat daher die Hausverwaltung BEARM beauftragt, alle Soli-Graffiti postwendend zu überstreichen.

Wir dokumentieren hier mal wieder einige Eindrücke der letzten Wochen - insbesondere für die Kaufinteressent_innen im In- und Ausland, denen die Widerstände der Mieter_innen vorenthalten werden sollen.

Anyone in the neighborhood has probably noticed that the facade of Reichenberger Strasse 114 is often improved with graffiti in solidarity with its tenants. As BERLIN ASPIRE wants to sell the tenents' homes at maximum prize they need a conflict-free image. So they have instructed their property management BEARM to immediately remove all solidarity graffiti.

So that everyone can take a look, we have documented some impressions here. This might be particularly interesting for prospective buyers here and abroad. Be aware, BERLIN ASPIRE withholds the truth from you about the tenants resistance.












October 8, 2014

Rückblick: Videokundgebung gegen Verdrängung | Review: Video demonstration against expulsion

Über 100 Nachbar_innen kamen bei der Videokundgebung am 2. Oktober vor der Reichenberger Strasse 114 zusammen und tauschten ihre Informationen, Sorgen und Erfahrungen aus. Hunderte Passant_innen nahmen Flyer mit, die über den aktuellen Stand im Kiez informieren. Gezeigt wurden Clips zur Zwangsräumung in der Reichenberger Str. 73 im März 2014 und der Dokumentarfilm "Mietrebellen".

About 100 neighbors gathered on October 2 at the video demonstration in front of Reichenberger 114 and shared their information, concerns and experiences regarding gentrification and expulsion. Hundreds of pedestrians took interest in flyer informing on the current status in the neighborhood. Video clips on the forced eviction in the Reichenberger Str. 73 in March 2014 and the documentary "Mietrebellen" were shown.

Wir dokumentieren hier den Redebeitrag zur Videokundgebung gegen Verdrängung am 2. Oktober 2014:
 
"Am Abschnitt Reichenberger Straße zwischen Forster und Liegnitzer Straße lassen sich exemplarisch drei Verdrängungspraktiken thematisieren, die vielen Menschen hier im Kiez und stadtweit massive Probleme bereiten:

1. Aggressiver Austausch langjähriger Mieter_innen durch zahlungskräftige Neumieter_innen

Das Haus Reichenberger Str. 73 gehört der Familie Brenning. Ernst Brenning, CDU-Politiker, Alter Herr einer Burschenschaft und Notar betreibt seit Jahren den Rausschmiss seiner langjährigen Mieterschaft. Auf die Spitze trieb er es mit der Zwangsräumung einer fünfköpfigen Familie aus der Wohnung im Vorderhaus rechts 1. Stock, direkt über der Pizzeria, am 27. März diesen Jahres.

Brenning klagte über Jahre hinweg gegen diese Familie mit immer wieder neuen fadenscheinige Beschuldigungen. Er verlor. Aber er klagte weiter bis er irgendwann auf eine Richterin stieß, die ihm eine an den Haaren herbeigezogene Schutzgelderpressung durchgehen ließ. Die Pizzeriabetreiberin, eine ehemalige Hauswartsfrau der Brennings, arbeitete ihm dabei naiv oder mutwillig zu und trug so letztlich mit zur Räumung bei.

Obwohl der Prozess um die Kündigung der Wohnung noch nicht abgeschlossen ist, konnte Brenning die Familie räumen lassen. Bei der Räumung solidarisierten sich viele Nachbar_innen mit der Familie und bildeten eine Blockade am Hauseingang. Doch Brenning beantwortete die Solidarität der Nachbar_innen mit einem brutalen Polizeieinsatz. Nach der Räumung und bei der Demo zwei Tage später nahm die Polizei bis zu 15 Menschen fest. Der erste Repressionsprozess gegen Eine der Festgenommenen hat inzwischen begonnen, wurde aber auf Mitte Oktober vertagt, weil der geladene Zeuge – ein Polizist – nicht erschienen war. Dass ihn nun eine Geldstrafe von 150 € oder 3 Tagen Knast erwarten, ist nur ein geringer Trost, denn die Anschuldigung wegen Beleidigung ist noch nicht vom Tisch. Die Anklage wegen Widerstands wurde dagegen bereits fallengelassen. Wir fordern, dass auch alle anderen Anklagen fallengelassen werden und keine Zwangsräumungen mehr durchgeführt werden!

Der Berufungsprozess der zwangsgeräumten Familie ist nach wie vor offen. D. h. bis heute ist noch nicht geklärt, ob die Familie überhaupt hätte ausziehen müssen. Dass das Landgericht die Berufung angenommen hat, zeigt zumindest deutliche Zweifel, dass das Räumungsurteil des Amtsgerichts rechtsgültig ist. Die Berufung wird am 3. Dezember um 10:45 Uhr am Landgericht, in der Littenstraße 12-17 in Mitte, 3. Stock, Raum 3807 verhandelt. Doch Brenning hat sein Ziel schon jetzt erreicht: die Wohnung ist für die Familie verloren und er konnte sie teurer neu vermieten.

Und genau das ist Brennings Masche: Mieter_innen mit allen Mitteln raus klagen und raus ekeln und die Wohnungen dann teurer neu vermieten. Eine Wohnung im Dachgeschoss des Hinterhauses wurde vor einigen Jahren auf Eigenbedarf gekündigt. Eine kinderreiche Familie musste ausziehen. Vor kurzem wurde diese Wohnung auf Immonet zum Preis von fast 2.000,- € Miete monatlich angeboten. Luxusmodernisiert mit Parkett, zwei Bädern mit Schiefer und Marmor ausgestattet, Tropical Rain – Wellness Dusche und Bidet. Und das ganze in einer angeblich netten Hausgemeinschaft im reizvollen Reichenberger-Kiez. Bevor Brenning seine aggressive Entmietung betrieb, war die Hausgemeinschaft tatsächlich nett. Es ist mehr als schäbig, dass Brenning seine langjährigen Mieter_innen drei Mal verheizt: erst zockt er sie ab, dann schmeißt er sie raus und dann vermarktet er sie noch als wertsteigernde Etikette. Schäm dich Brenning!

Wir fordern alle Wohnungssuchenden auf sich zu informieren, wie die Wohnungen frei geworden sind, in die sie einziehen wollen! Hier im Kiez wollte bis vor kurzem niemand wohnen, der Wert auf eine vorzeigbare Wohnadresse legte. Jetzt werden immer wieder Mieter_innen durch Zwangsräumungen oder andere Schikanen aus ihren Wohnungen gedrängt, weil dieser Kiez inzwischen angesagt ist und die Eigentümer wesentlich höhere Mieten bei Neuverträgen verlangen können. Jedem Neumieter sollte bewusst sein: Eine Wohnung hier ist selten einfach so zufällig leer! Oft wurden die langjährigen Mieter_innen aggressiv aus ihnen verdrängt! Wie soll eine angenehme Nachbarschaft unter diesen Voraussetzungen möglich sein?

2. Vertreibung des langjährigen Kleingewerbes

Der Edeka an der Ecke Reichenberger/Forsterstraße wird zum 25. Oktober schließen. Die Filiale wird aufgelöst, denn der Gewerbemietvertrag wurde nicht verlängert und der Betreiber konnte im näheren Umfeld keine bezahlbaren neuen Räume finden. Die Vermieter-Eigentümer planen die Räume in drei separate Einheiten aufzuteilen und einzeln neu zu vermieten. Dabei ist dieser Edeka seit Jahrzehnten die tägliche Einkaufsadresse für mehrere tausend Anwohner_innen. Nun muss er schließen. Ein Stück Kiez geht mit ihm verloren und alte, in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen müssen länger Wege und ein anonymes Supermarkteinkaufen auf sich nehmen.

Doch der Edeka ist kein Einzelfall. Ein paar Ecken weiter an der Reichenberger/Lausitzerstraße hat erst vor kurzem ein Kiosk und Späti geschlossen. Neuvermietet wurden die Räume an eine Bürogemeinschaft. Und auch von Kiosken hier wissen wir, dass sie Mieterhöhungen von 1000,- Euro bekommen haben.

Uns macht es wütend, dabei zugucken zu müssen, wie unsere Versorgungs-Infrastruktur zusammen bricht, weil Eigentümer den Hals nicht voll genug kriegen können. Wir fordern eine Zweckentfremdungsverordnung auch für Gewerbe! Denn wir brauchen hier Kitas und Lebensmittelläden und keine weiteren Galerien, Cafés, Pizzerien und Bürogemeinschaften!

3. Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen

Ein weiteres Problem ist die massenhafte Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen. Immer mehr Häuser werden von Spekulanten aufgekauft, entmietet, modernisiert, in Eigentumswohnungen umgewandelt und gewinnbringend weiterverkauft. Aktuell trifft es die Reichenberger Straße 114, die durch Berlin Aspire Real Estate in Eigentumswohnungen umgewandelt und als Kapitalanlage vermarktet werden soll. Aber die Mieter_innen wollen das nicht! Sie wohnen dort schon seit Jahrzehnten in einer intakten und solidarischen Nachbarschaft. Das Haus wurde Mitte der '90 mit öffentlichen Mitteln saniert. 80% der Kosten wurden als Fördergelder vom Senat zugeschossen. Der Eigentümer bekam quasi eine Wertsteigerung seines privaten Eigentums auf dem Silbertablett serviert. Ursprünglich waren an diese Fördergelder Auflagen gebunden, wie WBS-Belegungsbindung, 20 Jahre Mietpreisbindung und eigentlich auch eine dauerhafte Anrechnung der Fördergelder auf die Miete nach BGB 558 Absatz 5. D. h. die Mieten in diesem Haus müssten aufgrund der umfangreichen Fördergelder eigentlich immer unterhalb des Mietspiegels liegen. Aber wen kümmert's? Die Eigentümer umgehen hier und da die WBS-Bindung und die Gerichte hebeln mal eben Paragraphen aus. Eine dauerhafte Anrechnung der Fördergelder käme ja einer Enteignung gleich, so die Richter. Vergessen waren die hohen Summen, die die öffentliche Hand den privaten Eigentümern schenkte um sie zur Sanierung und Modernisierung ihrer heruntergekommenen Häuser zu animieren. Der Stadtteil war so heruntergekommen, weil die Politik jahrelang eine verfehlte Wohnungsbaupolitik betrieben hatte. Wenn man sich die aktuellen Reden der Politiker anhört, ist offensichtlich: die Politik hat bis heute nichts dazugelernt.

Und weil das alles noch nicht schlimm genug ist, lügt die SPD, wo sie nur kann. Während Bausenator Michael Müller in der Presse lamentiert, dass Berlin dringend eine Umwandlungsverordnung braucht, aber leider der Koalitionspartner CDU blockiert, fegt Iris Sprangen, Sprecherin der SPD, das Thema Umwandlungsverordnung von der Tagesordnung des zuständigen Ausschusses im Abgeordnetenhaus. Dabei könnte die SPD mit den Stimmen der Opposition im Abgeordnetenhaus eine Umwandlungsverordnung beschließen. Aber die SPD will nicht! Denn die SPD vertritt genauso wenig wie die CDU die Interessen der normal bis gering Verdienenden in dieser Stadt. Uns bleibt deshalb nur ein Weg: unsere Interessen selbst in die Hand zu nehmen. Deshalb sind wir heute hier auf der Straße und fordern: Umwandlungsstopp jetzt sofort!"

September 29, 2014

Landtagsabgeordnete stellt Anfrage an BERLIN ASPIRE | Berlin MP poses request to BERLIN ASPIRE

Die Berliner Landtagsabgeordnete Katrin Schmidberger - u.a. Sprecherin für Mieten und soziale Stadt und Mitglied im Ausschuss für Bauen, Wohnen und Verkehr - hat BERLIN ASPIRE in einem offenen Brief zur Einhaltung der örtlichen Gesetze zum Schutze der Mieter_innen ermahnt und den Geschäftsführer Eliezer Post eingeladen, die Pläne zu erörtern, die BERLIN ASPIRE mit unserem Mietshaus verfolgt. Wir sind gespannt auf die Antwort und hoffen zugleich, dass das Engagment kein Strohfeuer ist, sondern die Politik endlich gegen den Ausverkauf Berlins zu handeln beginnt.

Siehe auch den kürzlichen Brief der Bundestagsabgeordneten Halina Wawzyniak.

Member of the Berlin State Parliament Katrin Schmidberger - member of the Committee for Construction, Housing and Transportation - has urged BERLIN ASPIRE in an open letter to comply with the local tenant protection laws and invited CEO Eliezer Post to discuss the specific plans BERLIN ASPIRE is pursuing with our tenement building. We are looking forward for their response and demand politics to take further action against the sellout of Berlin.

See also the recent letter of Halina Wawzyniak, Member of the German Parliament.


September 19, 2014

Beiträge zu Gentrifizierung und Verdrängung | Media on gentrification and displacement

Einen empfehlenswerten Beitrag zur aktuellen Debatte um Mittel gegen Gentrifizierung und Verdrängung im Deutschlandradio findet ihr hier. Er geht - wie auch dieser Artikel in der Jungle World - auf die von der Reiche 114 unterstützte Demonstration am 6. September 2014 gegen BERLIN ASPIRE & Co. ein.

September 12, 2014

Heute: Einweihung des Wandbilds "Berlin not for sale" | Today: presentation of the wall painting "Berlin not for sale"

Wir dokumentieren hier die Einladung zur heutigen Einweihung des Wandbilds "Berlin not for sale" in Berlin-Kreuzberg: 

We forward the invitation to tonight's official presentation of the wall painting "Berlin not for sale" in Berlin-Kreuzberg:


Liebe Freund_innen, liebe stadtpolitisch Engagierten, liebe Wandbild-Fans,

am Freitag den 12. September möchten wir gerne mit Euch den Abschluss unseres Kartierungs- und Wandbild-Projekts zur Stadtentwicklung Kreuzbergs feiern, mit dem wir vor mehr als einem Jahr begonnen haben.
Wir werden das Wandbild "Berlin not for sale" vorstellen und einige Worte zum kollektiven Entstehungsprozess (u.a. mit der Mieter_innen-Initiative Kotti & Co., der Hausgemeinschaft Manteuffelstr. 39 und dem Medienkollektiv Pappsatt) sagen. Außerdem werden wir die druckfrische Kiezkarte "Aufwertung, Verdrängung und Widerstand in Kreuzberg" veröffentlichen und verteilen.

Für ein paar Getränke zum Anstoßen wird gesorgt sein. Wir freuen uns auf Euch und alle, die Ihr mitbringt!

Nochmal zum Mitschreiben:
Wo? Auf dem Spielplatz Manteuffel-/Naunynstraße, Berlin-Kreuzberg
Wann? Freitag 12.09.2014, 19:00 Uhr
Was? Kleine, aber feine Einweihung des Wandbilds "Berlin not for sale" + Veröffentlichung der Kiezkarte "Aufwertung, Verdrängung und Widerstand in Kreuzberg"

Eine Fotostrecke zum Entstehungsprozess des Wandbilds, die Kiez-Karte zum Download und Erklärungen zum Projekt findet ihr auf reclaimyourcity.net:
Wandbildprojekt - Berlin not for sale. (Die Bilder sind auf Anfrage in hoher Auflösung vorhanden und dürfen gerne mit Angabe der Quelle für Veröffentlichungen genutzt werden.)

Viele Grüße,
das Pappsatt-Kollektiv
/orangotango / Memfarado

reclaimyourcity.net - Netzwerk für Kunst & Protest im öffentlichen Raum
berlin-besetzt.de - Online-Archiv zu Hausbesetzungen in Berlin




"Gentrification, Expulsion and Resistance in Kreuzberg" © orangotango / Memfarado (reclaimyourcity.net)

September 10, 2014

SPD verschleppt Umwandlungsverordnung | SPD delays condo conversion stop

Wir dokumentieren hier die Presseerklärung der Stadtteilinitiative Café Reiche gegen die Verschleppung der Umwandlungsverordnung durch die Koalitionsparteien SPD und CDU im Berliner Abgeordnetenhaus:

Heute, 10.09.2014, fand im Berliner Ausschuss Bauen, Wohnen und Verkehr im Abgeordnetenhaus eine Sitzung statt, auf der auf Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen über eine Umwandlungsverordnung abgestimmt werden sollte. Diese Verordnung sollte für die „Milieuschutzgebiete“ in den Bezirken Pankow, Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen durch eine Genehmigungspflicht einschränken.

Viele Interessierte, betroffene MieterInnen und PressevertreterInnen waren anwesend. Die Besucherplätze des Saals 311 waren gut gefüllt.

Auf Antrag von Frau Spranger, Sprecherin der SPD im Ausschuss, wurde mit den Stimmen der SPD und der CDU der Punkt der Umwandlungsverordnung gleich zu Beginn der Sitzung von der Tagesordnung genommen. Dies ist nun schon die vierte Verschiebung des Themas. Der zuständige Senator hatte es nicht nötig auf der Sitzung zu erscheinen. Für die von Umwandlung betroffenen MieterInnen ist dies Hohn.

Gerade in den Berliner Milieuschutzgebieten wäre die Umwandlungsverordnung ein notwendiges Instrument, um die schnell fortschreitende Verdrängung von langjährigen MieterInnen aus ihren Wohnungen und Kiezen zu verhindern. Außerdem könnte so bezahlbarer Wohnraum im Innenstadtbereich erhalten werden.

Dass ein solches Verbot notwendig ist, zeigen die Zahlen der umgewandelten Wohnung in Berlin. Im Jahr 2013 wurden 9178 Wohnungen in Eigentumswohnungen umgewandelt.

München und Hamburg haben sich getraut und eine Umwandlungsverordnung erlassen. Wann traut sich Berlin?

In den vergangenen Wochen haben sich führende SPD-Köpfe, insbesondere Herr. Müller und Herr Stöß, in der Presse geäußert, dass sie eine Umwandlungsverordnung für Berlin erlassen wollen. Nun hat sich gezeigt, dass dies nur leere Politikerhülsen sind, die sich mit Verweis auf den Koalitionspartner in Luft auflösen. Obwohl die SPD mit den Stimmen der Opposition die Umwandlungsverordnung verabschieden könnte.

Wir fordern weiterhin einen sofortigen Stopp aller Umwandlungen von Miet- in Eigentumswohnungen und den Erlass einer Umwandlungsverordnung!

Stadtteilinitiative Café Reiche

September 8, 2014

500 Protestierende gegen BERLIN ASPIRE & Co. | 500 Demonstrators against BERLIN ASPIRE & alike


500 Teilnehmer_inen haben am Sonnabend unter dem Motto "Wohnraum ist keine Ware!" lautstark und bunt gegen die Verdrängung einkommensschwacher Gruppen aus der Berliner Innenstadt und für eine solidarische Wohnraumpolitik demonstriert. 

500 People demonstrated on Saturday under the slogan "housing is not a commodity!" against the displacement of low-income groups from the inner city and for a more social housing policy.
 
Miete-Man & Squat-Woman
Radical Cheerleader Kids
Mit dabei waren unter anderem "Radical Cheerleader Kids", die rüstigen Senior_innen vom Hansaufer und "Miete-Man & Squat-Woman".

Unerfreulich war einmal mehr das Verhalten der Berliner Polizei, deren Fahrzeuge dem Demo-Ende ständig in die Hacken fuhren und die schließlich untersagte, die Abschlusskundgebung vor den Bürotüren von BERLIN ASPIRE zu halten - aus "Sicherheitsgründen". Sollte es nicht umgekehrt Aufgabe der Staatsgewalt sein, die Mieter_innen vor BERLIN ASPIRE & Co. zu schützen? 

Among the colorful and noisy participants were the "Radical Cheerleader Kids", the "Sprightly Pensionists" from the Hansaviertel as well as "Tenant Man & Squat Woman". 

Once more unpleasant was the behavior the Berlin police, whose vehicles constantly bothered the demo's end and who prohibited to have the rallye's final speech given in front of the BERLIN ASPIRE office - for "security reasons". Should it not be reversely the state's task to protect tenants from BERLIN ASPIRE and alike?

The Sprightly Pensionists
Alle Fotos zur Demo und noch mehr unter: Wir bleiben alle

September 5, 2014

+++ Reminder Demo morgen! +++ Reminder for tomorrow's rallye! +++


Kommt alle! Demonstration Sonnabend, 6. September, 15 h: "Wohnraum ist keine Ware!"
Start: Mehringdamm/Blücherstrasse 

Join in, everybody! Demonstration Saturday, Sep 6, 3 pm: "Housing is a Right, Not a Commodity! Start: Mehringdamm/Blücherstrase. 


Mit von der Partie: | Proudly attending: Mieter-Man & Squat-Woman


September 1, 2014

Reiche 114: Flyer über ASPIRE & Co. | Reichenberger 114: Flyer on ASPIRE and alike

Hier unser Flyer über die Reichenberger 114, die Gentrifizierung in Berlin-Kreuzberg und die Machenschaften von BERLIN ASPIRE (auch zum Download):

Below our flyer on Reichenberger 114, gentrification in Berlin-Kreuzberg and the deceptive business practices of BERLIN ASPIRE and alike.

August 31, 2014

Redebeitrag des Café Reiche zur Aufwertung | Today's speech by Café Reiche on gentrification

Gut besucht schon am Nachmittag (Fotos: GEKKO Reichenberger Kiez)
Wir dokumentieren hier den Redebeitrag des Café Reiche auf dem heutigen 6. Reichenberger Straßenfest:

"Seit Jahren beobachten wir im Reichekiez eine rasante Aufwertung. Hier, wo Jahrzehnte kaum jemand leben wollte, entstehen Luxusbauten wie das CarLoft und werden massenhaft Mietwohnungen in Eigentumswohnungen umgewandelt. Das alles geht einher mit der Verdrängung langjähriger Mieter_innen, die schon hier gewohnt haben, als der Kiez für vermögende Leute noch unattraktiv war. Die Menschen, die jetzt aus unserem Kiez rausgedrängt werden, haben den Kiez über Jahre gestaltet und eine solidarische Nachbarschaft gepflegt. Jetzt sollen sie raus und finden bezahlbaren Wohnraum nur noch am Stadtrand. Wir finden das Scheiße und organisieren uns dagegen, weil es unsere Freund_innen, Nachbar_innen und wir selbst sind, die Platz machen sollen für die neuen wohlhabenden Käufer_innen und Mieter_innen. Welche Dimensionen das ganz hat, zeigen folgende Zahlen: In Friedrichshain-Kreuzberg wurden im letzten Jahr 1563 Mietwohnungen in Eigentumswohnungen umgewandelt und mit knapp 3.200 Immobilienverkäufe etwa 1,5 Milliarden Euro über den Tisch geschoben. Aktuell trifft es die Reiche 114, die von Berlin Aspire Real Estate in Eigentumswohnungen umgewandelt werden soll.

Der Infostand der Reiche 114
Der Ausverkauf der Stadt und die Zerstörung unserer Lebensräume muss endlich gestoppt werden. Wir haben an den Ständen der Café Reiche und der Reiche 114 zahlreiches Infomaterial ausliegen. Lasst uns miteinander ins Gespräch kommen und gegenseitig unterstützen. Aktionen, die anstehen, sind unter anderen: eine große Mieter_innen-Demo am Samstag, dem 6. September, gegen Verdrängung und Umwandlung, Treffpunkt 15:00 Mehringdamm/Blücherstraße. Oder der kollektive Besuch des Berliner Abgedordentenhauses am Mittwoch, dem 10. September, 14.00 Uhr, Raum 311 – Bernhard-Letterhaus-Saal. In dieser Sitzung soll darüber debattiert werden, ob Berlin eine Umwandlungsverordnung braucht oder nicht. Wir sagen: Ja! Die brauchen wir schon lange und jetzt erst recht!

Und wem das alles viel zu langsam geht oder wer mal seinen ganzen Frust rauslassen will, kann an unseren Ständen auch zum Dosenwerfen kommen und Taekker, Berlin Aspire, Akelius und Salaground mal richtig vom Tisch fegen. Und weil es legal ist, Mietwohnungen als Eigentumswohnungen zum Verkauf anzubieten, auch wenn sie noch gar nicht umgewandelt wurden, zerschlagen und verkloppen wir mal eben auch symbolisch die ganzen Immobilienfirmen, die uns das Leben schwer machen. Der Einsatz ist niedrig: von faulen Eiern über Farbbetel und Pflastersteinen nehmen wir auch falsches und echtes Bares. Das echte Bare werden wir an die Repressionsopfer der Zwangsräumung in der Reiche 73 vom 27. März diesen Jahres weiterreichen. Hauseigentümer, CDU-Politiker und Burschenschaftler Brenning hat die Solidarität der Nachbar_innen mit massiver Polizeigewalt beantwortet. Nach der Räumung wurden 10% der Unterstützer_innen festgenommen und noch Wochen später zog die Polizei mit Hilfe von Videoauswertungen Unterstützer_innen aus der U-Bahn und verpasste ihnen eine Anzeige. Die Polizei, die 9 Tage unseren Kiez belagert hat um die besetzte Schule zu räumen, ist hier nicht willkommen! Dagegen betonen wir ausdrücklich: Refugees welcome!"

August 26, 2014

6. Reichenberger Kiezfest | 6th Reichenberger neighborhood festival

 Seid herzlich eingeladen zum 6. Reichenberger Kiezfest: 
"Gegen Verdrängung und Aufwertung! - You can't evict a movement!"
 
We invite friends, neighbours and fellow activists to our 6th Reichenberger neighborhood festival:
"Against gentrification and expulsion! - You can't evict a movement!" 

Wann? Samstag, 30. August, 15-22 h

Wo? Reichenberger Straße, zwischen Ohlauer und Lausitzer Straße

Organisiert von: Reiche 114, Meuterei, Stadtteilladen Lausitzer Strasse und vielen Anwohner_innen und Initiativen.

Neben dem Bühnenprogramm mit Live-Musik und Redebeiträgen gibt es Infostände, unterschiedliche Soliaktionen (Kulinarisches, Fahrradversteigerung etc.), deren Erlös u.a den Flüchtlingen in Berlin zu Gute kommen wird.

Every year we celebrate and demonstrate the multicultural and social vitality of our community with our Neighborhood Festival. In addition to the stage show with live music and speeches, there will be information booths, films and solidarity actions (communal kitchen, bike auction, etc.) whose revenues will go to Berlin refugees.
 

Live-Musikprogramm:  

Deaf Kat Night [DKN] (Gebärdensprache Musikperformance)

Adirjam (Kurdish Queer Cosmop Art Rock)

Babsi Tollwut (Rap)

Twichblades (Punk rock)

Betonpiraten (Can son Punk)

& der Rattenchor


NEU sind dieses Jahr die Filmbeiträge im Kino der Regenbogenfabrik:

16 Uhr
La Última Calle - Die letzte Straße
Ein Film von Rasmus Sievers und Marina Monsonís. Eine Produktion der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF. Span./ Katalan. mit dt. Untertiteln.

18 Uhr
Mietrebellen - Widerstand gegen den Ausverkauf der Stadt
Ein Dokumentarfilm von Gertrud Schulte Westenberg und Matthias Coers.

Wir danken allen Helfer_innen, Unterstützer_innen und Spender_innen, die das Fest möglich machen.


August 24, 2014

BERLIN ASPIRE erhält Abfuhr von Siebdruckereien | BERLIN ASPIRE rebuffed by screen print shops

We are happy to hear that BERLIN ASPIRE got rebuffed by four solidary Berlin screen print shops.

BERLIN ASPIRE hat offenbar begriffen, dass Imagepflege Not tut. Jedenfalls hatte diese bei einer Siebdruckerei T-Shirts mit dem Aufdruck "Berlin Aspire" bestellt. Doch auch das ging in die Hose. Denn eine aufmerksame Mitarbeiterin klärte ihren Chef darüber auf, was BERLIN ASPIRE so auf dem Wohnungsmarkt treibt. Der zeigte sich solidarisch mit den Mieter_innen und erteilte BERLIN ASPIRE eine schroffe Abfuhr. Danke dafür aus der Reiche 114!

Weil drei weitere Siebdruckereien gewarnt sind, empfehlen wir BERLIN ASPIRE folgendes DIY Tutorial. Siebdruck ist gar nicht so schwer, nur am Aufdruck müsst ihr noch ordentlich feilen...



August 10, 2014

Bundestagsabgeordnete stellt Anfrage an BERLIN ASPIRE | German MP poses request to BERLIN ASPIRE

Die Bundestagsabgeordnete Halina Wawzyniak hat eine Anfrage an BERLIN ASPIRE gestellt, welche genauen Pläne diese derzeit mit unserem Mietshaus verfolgt. Wir sind gespannt auf die Antwort und hoffen zugleich, dass ihr Engagment kein Strohfeuer ist, sondern die Politik endlich gegen den Ausverkauf Berlins zu handeln beginnt. Die aktuelle Situation und die Haltung der Parteien fasst die Berliner Zeitung hier zusammen: Mietverein will Umwandlung stoppen. Mietwohnungen werden zu Eigentumswohnungen  

Member of the German Parliament Halina Wawzyniak has made ​​a request to BERLIN ASPIRE asking for the specific plans they are currently pursuing with our tenement building. We are looking forward for their response and demand politics to take action against the sellout of Berlin.
 




August 6, 2014

Demonstration 6.9., 15 h: "Wohnraum ist keine Ware!" | Rally on Sep 6, 3 pm: "Housing is no Commodity!"

Kommt alle! Demonstration Sonnabend, 6. September, 15 h: "Wohnraum ist keine Ware!"
Start: Mehringdamm/Blücherstrase

Join in, everybody! Demonstration Saturday, September 6, 3 pm: "Housing is a Right, Not a Commodity!
Starts: Mehringdamm/Blücherstrase. 

We will show solidarity at several endangered houses and protest at the investors' headquarters.

NO DEPLACEMENT OF LOW INCOME RESIDENTS !   
STOP CONDO CONVERSION NOW  ! !
BERLIN ASPIRE AND ALIKE: F*** OFF ! ! !



August 5, 2014

Solidaritätsgraffiti gegen BERLIN ASPIRE | Solidarity graffiti against BERLIN ASPIRE

Wer im Kiez lebt, wird gesehen haben, dass die Fassade der Reichenberger Strasse 114 immer wieder mit Graffiti in Solidarität mit den Mieter_innen versehen wird. Klar, weil BERLIN ASPIRE die Wohnungen teuer verkaufen will, stört sie das. BERLIN ASPIRE hat daher die Hausverwaltung BEARM beauftragt, alle Soli-Graffiti postwendend zu entfernen.

Damit sich alle ein Bild machen können, dokumentieren wir hier einige Eindrücke. Das gilt insbesondere für die Kaufinteressent_innen im In- und Ausland, denen die Wahrheit über die Widerstände der Mieter_innen vorenthalten werden soll.

Anyone in the neighborhood has probably noticed that the facade of Reichenberger Strasse 114 is often improved with graffiti in solidarity with the tenants. As BERLIN ASPIRE wants to sell the tenents' homes at maximum prize they need a conflict-free image. That is why they have instructed their property management BEARM to immediately remove all new solidarity graffiti.

So that everyone can take a look, we have documented some impressions here. This might be particularly interesting for prospective buyers here and abroad. Be aware, BERLIN ASPIRE withholds the truth from you about the tenants resistance.




True: White on black never really worked
Reiche 114 monster will get you, Aspire!
We will all stay!
Top 4 of the bad gus
This is our home! Don't you get it???!!
Aspire, piss off! Warning: Don't buy here!

Well, everyone gets that, right?





August 4, 2014

Niederlage für BERLIN ASPIRE: Baustopp in der Sonnenburger 55 // Defeat for BERLIN ASPIRE: construction stop in Sonnenburger 55

Mit Freude haben wir vom einstweiligen Baustopp in der Sonnenburger Strasse 55 erfahren.

Wir Mieter_innen der Reichenberger 114 gratulieren unseren Freund_innen in der Sonnenburger 55 herzlich zu diesem Erfolg. BERLIN ASPIRE kapier's endlich: Hände weg von unseren Häusern! Ihr macht mit unseren Wohnungen kein schnelles Geld!! Wir wehren uns!!! 


It is with joy that we learned of a decreed construction stop in Sonnenburger Strasse 55.

We, tenents from the Reichenberger 114, congratulate our friends in
Sonnenburger 55Don't you get it, BERLIN ASPIRE? Hands off our homes! You won't make fast money here!! We will stay!!!

July 22, 2014

Lautstarke Fahrraddemo gegen Umwandlung // Noisy bike rally against condominium conversion

Yesterday's bike rally showed resistance against condominium conversion in Berlin is growing.

Die gestrige Fahrraddemo hat gezeigt, dass sich Widerstand gegen die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen in Berlin regt. Die Demo, an der 200 Rad- und Rollifahrer_innen teilnahmen, führte durch Kreuzberg, Neukölln und Treptow. Aber auch aus Schöneberg und Prenzlauer Berg waren Mieter_innen gekommen, um der Forderung nach einem sofortigem und berlinweitem Umwandlungsstopp Nachdruck zu verleihen. Mit Zwischenkundgebungen vor bedrohten Häusern wurde über die Umwandlungs- und Verdrängungspraxis von BERLIN ASPIRE REAL ESTATE, SALAGROUND GROUP und TAEKKER informiert. Redebeiträge wiesen ausserdem darauf hin, dass diese Firmen nicht nur schamlos mit den Mieter_innen verfahren, sondern auch die Käufer_innen über den Tisch ziehen.



Wir dokumentieren hier den Redebeitrag der Mieter_innengemeinschaft Reichenberger 114:

"Unser Haus war Anfang der 90er teilweise besetzt. Durch die nachbarschaftliche Solidarität der Mieter_innen mit den Besetzer_innen wurden im Zuge der Sanierung und Modernisierung Verträge ausgehandelt. Die Bewohner_innen mit Mietverträgen machten nämlich ihre Zustimmung zur Modernisierung davon abhängig, dass auch die Bewohner_innen ohne Mietverträge welche bekamen. Unser Haus war schließlich das letzte der Straße, das mit öffentlichen Geldern saniert wurde. Die Sanierung war 1995 abgeschlossen und die Förderbindung läuft im Mai 2015 aus. Bisher sind alle Wohnungen WBS-gebunden.

Doch die Finanzkrise und der Immobilienboom in Berlin hat schon vor Jahren das Spekulationsinteresse auch an unserem Haus geweckt. In den letzten drei Jahren wurde es vier Mal verkauft. Anfangs hatten die Eigentümer noch Namen und Gesichter. Und weil sie sehr schnell begriffen, dass sie mit uns als organisierte und widerständige Mieter_innen nicht das schnelle und sicher Geld machen werden, das sie wollten, haben sie uns jedes Mal schnell wieder verkauft. Seit Frühjahr diesen Jahres ist der neue Eigentümer unseres Hauses eine Subfirma von BERLIN ASPIRE REAL ESTATE.

Zwei Wochen vor dem Eigentümerwechsel wurde die BEARM Hausverwaltung gegründet, die uns sofort übernahm und zu 95% BERLIN ASPIRE gehört. Ihre erste Maßnahme war die Aufforderung an uns Mieter_innen, mit Personalausweis im Hof zu erscheinen und alle unsere Hausschlüssel austauschen zu lassen. Offensichtlich eine reine Kontrollmaßnahme, die wir nicht mitmachten. Wir haben uns zusammengetan und uns kollektiv über einen Anwalt vertreten lassen. Frank Emuth, der Geschäftsführer der BEARM, war stinksauer und konnte bis heute die Schlüssel-Kontroll-Austausch-Maßnahme nicht durchführen. Auch hilflose Versuche unsere Hausfassade und Toreinfahrt weis zu machen, wurden prompt beantwortet. Als nächstes hat Aspire den Bauantrag für Balkone und Aufzüge gestellt und die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen beantragt.

Aufzüge, Balkone, Eigentums- und Ferienwohnungen hier? Vergesst es!

Seit fast 30 Jahren ist die Reiche 114 ein Ort, an dem um Wohnraum gekämpft wird und seit dieser Zeit ist sie für uns ein Ort, an dem wir im Nebeneinander und Miteinander unserer verschiedenen Lebensentwürfe eine angenehme und solidarische Nachbarschaft praktizieren. Und das werden wir uns nicht widerspruchslos von Investor_innen und Politiker_innen kaputt machen lassen! Wir bleiben Riskio-Kapital und ein Investoren-Alptraum!

Gegen Verdrängung! Gegen Umwandlung! Gegen Zwangsräumung! Die Reiche 114 bleibt!

Apropos Zwangsräumung: Hier gegenüber in der Reichenberger 73 wurden Anfang des Jahres zwei Mietparteien zwangsgeräumt. Der Hausbesitzer ist der Rechtsanwalt und Notar Ernst Brenning. Er gehört zum Landesvorstand der CDU und besitzt noch mehr Häuser. Im Prenzlauer Berg begann er ein sechsgeschossiges Wohnhaus in der Kollwitzstraße 42 zu bauen. Doch Anwohner klagten bis vor das Bundesverwaltungsgericht gegen die zu dichte Bebauung in ihrem Hof. Nun steht fest: Das fast bezugsfertige Haus muss abgerissen werden! Wir gratulieren den Anwohnern an dieser Stelle ganz herzlich zu diesem Urteil!"

Hier ein Bericht in der RBB Abendschau und ein Gespräch mit dem verantwortlichen Senator für Stadtentwicklung Michael Müller:

July 14, 2014

Umwandlungsstopp sofort! Fahrraddemo: Montag // 21.07. // 17:30 // Kottbusser Tor

Stop conversion into condominiums! Bike rally: Monday // July 21 // 5:30 pm // Kottbusser Tor

Wir fordern:
  • einen sofortigen und berlinweiten Umwandlungsstopp von Miet- in Eigentumswohnungen!
  • ein ausnahmsloses Umwandlungsverbot in allen Milieuschutzgebieten!
  • die Einführung einer Umwandlungsverordnung mit Genehmigungspflicht in ganz Berlin!
  • die Aufnahme aller von Verdrängung besonders stark betroffenen Innenstadtgebieten in die soziale Erhaltungsverordnung (Milieuschutz)!
  • die Rekommunalisierung des privaten Wohnungs- und Mietshausbestandes durch die Einführung eines berlinweiten, kommunalen Vorkaufsrechts durch einen nicht profitorientierten kommunalen Träger!
  • Einführung einer wirksamen Mietenbremse im Sinne der Mieter_innen!

Unter folgenden Links könnt ihr die Flyer downloaden
: 1 mal auf DIN A 4 und 2 mal auf DIN A 4 - zum Ausdrucken, Kopieren und Verteilen oder Kleben. Auf gelbem Papier sieht's besonders schön aus...



June 29, 2014

Reichenberger 114: Solidarität mit den Flüchtlingen im Kiez! // Support the refugees at Gerhart Hauptmann school!


Am gestrigen Samstag zog eine Solidaritäts-Demonstration unter dem Motto „You can't evict a movement“ mit 5000 Teilnehmenden vom Hermannplatz zur besetzten Schule in der Ohlauerstrasse. Die Demonstration unterstützte die Forderungen der Geflüchteten, die sich auf dem Dach der räumungsbedrohten Gerhart-Hauptmann-Schule aufhalten.




Derweil praktiziert die Berliner Polizei zwischen Reichenberger Strasse und Wiener Strasse weiter polizeistaatliche Methoden, isoliert die Flüchtlinge und schikaniert Anwohner_innen.

Bitte informiert euch über aktuelle Entwicklungen, prüft, wie ihr den Aktivist_innen in der Schule helfen könnt und demonstriert euer Missfallen über die Flüchtlingspolitik und die Polizeipräsenz im Kiez. Hier könnt ihr zudem eine Petition der Flüchtlinge zeichnen.

Links und Hintergrundinformationen:



Ein, wie wir finden, schönes Transpi und weitere Bilder von der Demo hier:

June 24, 2014

Go-In beim Rathaus Kreuzberg: "Umwandlungsstopp jetzt!" // Tenents protest against conversion into condominiums

Gerne dokumentieren wir hier die Pressemitteilung zum Go-In im Rathaus Kreuzberg am 24.06.2014, 13-14 Uhr:

MieterInnen fordern sofortigen Umwandlungsstopp von Miet- in Eigentumswohnungen und schicken Stadtplanungsamt Kreuzberg ein Jahr in Sonderurlaub

Heute haben MieterInnen bei einem Go-In im Rathaus Yorckstraße Forderungen gestellt nach:

- einem sofortigen und berlinweiten Umwandlungsstopp von Miet- in Eigentumswohnungen!
- einem sofortigen und ausnahmslosen Umwandlungsverbot in allen Milieuschutzgebieten!
- der sofortigen Einführung einer Umwandlungsverordnung mit Genehmigungspflicht in ganz Berlin!
- der Aufnahme aller von Verdrängung besonders stark betroffenen Innenstadtgebiete in die soziale Erhaltungsverordnung (Milieuschutz)!
- der Rekommunalisierung des privaten Wohnungs- und Mietshausbestandes durch die Einführung des berlinweiten, kommunalen Vorkaufsrechts eines nicht profitorientierten kommunalen Trägers!

Zeitgleich übergaben sie Urlaubsbenachrichtigung an die SachbearbeiterInnen des Amtes für Stadtplanung über ein Jahr vollbezahlten Sonderurlaub. Sie besuchten die SachbearbeiterInnen in ihren Büros und begründeten den Sonderurlaub bei voller Bezahlung als gerechtfertigt, weil:

- den SachberabeiterInnen nicht zuzumuten ist, weiterhin gegen ihr Gewissen ausführender Arm in der Verdrängung langjähriger MieterInnen zu sein. => 1 Monat Urlaub
- die Immobilienblase demnächst platzen wird und den SachbearbeiterInnen nicht zuzumuten ist, sehenden Auges die Blase weiterhin mit aufpumpen zu müssen. => 1 Monat Urlaub
- alle Regularien zum Schutz der MieterInnen (wie Milieuschutz) in der jetzigen Form unwirksam sind und den SachbearbeiterInnen nicht zuzumuten ist, weiterhin ihre Arbeitskraft sinnlos zu verschwenden. => 1 Monat Urlaub
- den SachbearbeiterInnen nicht länger zuzumuten ist, die Ignoranz ihrer Warnrufe durch die politischen EntscheidungsträgerInnen zu ertragen. => 1 Monat Urlaub
- die SachbearbeiterInnen in der Regel selbst zur Miete wohnen und demnächst ihre eigenen langjährigen Mietverträge verlieren werden und ausreichend Zeit brauchen, sich auf dem angespannten Wohnungsmarkt eine neue Wohnung zu suchen. => 1 Monat Urlaub
- die SachbearbeiterInnen auf ihrem Arbeitsplatz einer enormen psychischen Belastung ausgesetzt sind, da sie auf der einen Seite hautnah mit den Sorgen und Ängsten der MieterInnen konfrontiert werden und auf der anderen Seite von InvestorInnen massiv unter Druck gesetzt werden. => 1 Monat Urlaub
- die Personalkürzungen der letzten Jahre die Arbeitsbelastung der einzelnen SachbearbeiterInnen unzumutbar erhöht hat und das Risiko der Gesundheitsgefährdung für sie enorm gestiegen ist => 1 Monat Urlaub
- die SachbearbeiterInnen für ihre Arbeit viel zu wenig Gehalt bekommen, während sich zeitgleich die PolitikerInnen und Wirtschaftsbosse mit Hilfe des Banken- und des Flughafenskandals Millionen in die eigenen Taschen stecken. => 1 Monat Urlaub
- eine neue Gesetzesgrundlage erarbeitet werden muss, die den Ausverkauf der Stadt und die Verdrängung der MieterInnen beendet und rückgängig macht. => 1 Monat Urlaub
- das Grundbuchamt Zeit braucht, die vielen bereits in Eigentumswohnungen umgewandelten ehemaligen Mietshäuser zurück in Mietshäuser umzuschreiben.. => 1 Monat Urlaub
- die MieterInnen Konzepte entwickeln und erproben wollen, nach denen sie ihre Häuser selbst verwalten können.. => 1 Monat Urlaub
- die MieterInnen den InvestorInnen einen Monopoly-und Lego-Spielplatz auf dem Gelände der stillzulegenden Schlossbaustelle errichten wollen. => 1 Monat Urlaub

Sie empfahlen den SachbearbeiterInnen ihre Reisekosten bei den bekannten Gentrifizierungsantreibern wie der BImA, Berlin Aspire Real Estate, Taekker etc. abzurechnen, da diese sich schon viel zu lange auf Kosten der MieterInnen bereichert haben. Und für den Fall, dass das eine Jahr nicht ausreichen sollte, den Wohnungsmarkt vom Markt zu nehmen, baten sie die SachbearbeiterInnen zur Sicherheit eine Hand voll Sand vom Urlaubsstrand mitzubringen und stetig ins Gentrifizierungs-Getriebe rieseln zu lassen. Die MieterInnen erklärten sich solidarisch mit den Forderungen der streikenden Geflüchteten aus der besetzten Schule nach einem menschenwürdigen Leben hier und jetzt.

Die Forderungen der MieterInnen werden unterstützt von: Hausgemeinschaft Wax 34; Hausgemeinschaft Reichenberger Str. 114; Stadtteil-Initiative Wem gehört Kreuzberg; Stadtteil-Initiative Café Reiche (Kreuzberg); Stadtteil-Initiative Karla Pappel (Treptow); Bündnis Zwangsräumung verhindern!"

Sensibles Rad in der Gentrifizierungsmaschine: Das Rathaus Kreuzberg (Foto: Achim Raschka/Wikipedia)